eine andere Seite Ecuadors

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am vergangenen Wochenende habe ich meine erste kleine Reise im Land unternommen und Madita, eine Mitfreiwillige, in ihrem Projekt besucht. Madita lebt und arbeitet in Chugchillan, einem Dorf, so klein, dass es nicht einmal Google kennt. Dort unterrichtet sie, wie viele andere Freiwillige, Englisch.
Um fünf Uhr stieg ich in den Bus, um über Ambato, Latacunga und Zumbagua die Quilotoa-Lagune zu erreichen. Das sind zwar „nur“ 225 km, die Reise gestaltet sich aber in klapprigen Reisebussen auf teils unbefestigten Straßen durch die Anden, also war ich fast 6 Stunden unterwegs.

Der Weg hat sich jedoch in jedem Fall gelohnt, denn schon während der Fahrt gab es viel zu entdecken. Die Gegend dort ist sehr viel dörflicher und somit traditioneller als Puyo oder natürlich Quito. Viele Menschen tragen trachtenähnliche Kleidung und leben in kleinen Hütten auf den Feldern, umgeben von Ziegen, Schafen, Kühen, Hunden (davon gibt es wirklich überall unzählige!) oder Lamas.

Der Quilotoa ist der westlichste Vulkan der ecuadorianischen Anden. Bei seinem letzten Ausbruch (ca. 1280) hat sich ein Kratersee gebildet, der heute ein beliebtes Backpacker und Touristen-Ziel ist. Durch die Mineralien an seinem Grund ist das Wasser türkisblau und der Anblick ein wirklicher Augenschmaus.
Die Wanderung runter zum Krater dauerte ca. 25 Minuten, es ging ziemlich steil abwärts und schon beim hinunterhüpfen dämmerte mir, dass wir diesen Weg ja auch irgendwie wieder hoch mussten. Das hat dann schlappe eineinhalb Stunden und ordentlich Kräfte gekostet, war aber auch ein tolles Erlebnis.

Quilotoa

Maditas Gastfamilie führt ein uriges Hostel, das Anlaufstelle für Menschen aus aller Welt ist. In der ganzen Region ist es sehr kalt, weswegen in allen Zimmern kleine Holzöfen stehen, die für eine wohlige Wärme und eine gemütliche Atmosphäre sorgen. Ich habe mich dort sehr wohlgefühlt und habe kleine Wintergefühle in mir entdecken können. 😉

Sonntag haben wir uns dann nochmal auf den Weg durch die Berge gemacht, tatsächlich läuft es sich auf über 3000 Metern ein klein wenig unbehaglicher. Wir haben uns einigen Backpackern aus dem Hostal angeschlossen und sind in einem internationalen Grüppchen an den schönsten Flecken vorbeigelaufen. Unter anderem an einem Nebelwald, an Aussichtspunkten, die es in sich hatten und an Tieren, die ich in Deutschland lange nicht mehr gesehen habe.

Mit diesem Ausflug hat mein Wochenend-Ecuador-entdecken-Reisen begonnen. Zwei wirklich tolle, gemütliche und erlebnisreiche Tage!

Madita und ich

2 Gedanken zu “eine andere Seite Ecuadors

  1. Dietrich Geck

    Hallo Solli.
    Es ist ganz toll Deine Erlebnisse zu lesen, ich , Opa, würde gern einmal zu Dir kommen, aber es ist sehr weit und in meinem Alter nicht mehr zu bewältigen.
    Deine ausführlichen Berichte haben wir ausführlich gelesen und freuen uns, dass Du die richtigen Entscheidungen getroffen hast. Es ist toll für Euch, in der ganzen Welt herum zu reisen und so Vieles zu erleben.
    Herzliche Grüsse von Oma und Opa.

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